Jens, du arbeitest bei den Vorwerk Elektrowerken im Bereich „Technical Regulatory Affairs, Standardisation and Associations“ – wie lange dauert es in der Regel zu erklären, was du beruflich machst?
Also der klassische Elevator Pitch reicht dafür selten aus. (lacht) Dass ich mich bei Vorwerk um den weiten Bereich der Normen und Standards kümmere und dabei Vorgaben aus der Gesetzgebung im Auge behalte, ist meist doch zumindest erklärungsbedürftig. Genauso wie die spezifischen Themen, wie zum Beispiel die Materialeffizienz. Und noch etwas länger dauert es, wenn ich dann noch erwähne, dass ich diese Bereiche eher horizontal betrachte. Das heißt: ich bin an der Entwicklung von Normen beteiligt, die erst einmal für alle Produkte gelten – vom Kühlschrank bis zum Staubsauger.
Wenn du von Normung und Gesetzgebung sprichst – wie greifen diese Bereiche ineinander?
Der Prozess besteht auf EU-Ebene im Wesentlichen aus drei Schritten bzw. Instanzen: Der Gesetzgeber (die EU-Kommission) erarbeitet einen Gesetzesentwurf, in dem erst einmal grundlegende Vorhaben stehen, wie zum Beispiel: „Ein Gerät soll sicher sein.“ Was das bedeutet, wird in Normen festgehalten, die in Expertenrunden erarbeitet und in Testverfahren beschrieben werden. Und ob die Vorgaben von den Herstellern eingehalten werden, überprüft die Marktaufsicht, die bei uns in Deutschland oft in den Umweltministerien der einzelnen Länder integriert ist. Sie kauft und überprüft Produkte und folgt dann bei Auffälligkeiten einem vorgeschriebenen Prozedere – vom Mahnschreiben bis zu härteren Sanktionen.