Herr Wagner, wie wird man zum Weihnachtsmann?
Ich persönlich bin mehr oder weniger in die Rolle reingerutscht. Ich komme eigentlich aus der Live-Musik, spiele verschiedene Instrumente und trete als Alleinunterhalter, DJ, Zauberer oder Ballonkünstler auf. Vor mehr als 20 Jahren wurde ich dann angesprochen, ob ich nicht auch als Weihnachtsmann auftreten würde. So bin ich langsam in die Rolle hineingewachsen. Heute habe ich an den großen Feiertagen bis zu sieben Auftritte – als Weihnachtsmann oder als Nikolaus.
Welche der beiden Figuren ist denn beliebter?
Zunächst einmal werden beide Figuren immer häufiger verwechselt, obwohl sie nichts miteinander zu tun haben. Katholische Einrichtungen buchen grundsätzlich den Nikolaus, also den Bischof von Myra. Ansonsten hat ihm der Weihnachtsmann aber deutlich den Rang abgelaufen. Wenn ich als Nikolaus angefragt werde, versichere ich mich, ob der Bischof oder doch der rot-weiße Mann aus der Werbung gefragt ist. Ich würde schätzen, 80% der Leute sagen dann: „Ich meinte den Rot-Weißen!“
Welche Rolle nehmen Sie denn lieber ein?
Lieber den Weihnachtsmann, denn er macht auch mal einen Spaß und ist eine weniger ernste und seriöse Figur als der Nikolaus.