"Der Aufguss des guten Geruchs" - Eine neue Idee entsteht
In der chinesischen Tradition dient der erste Aufguss dazu, die Teeblätter aufzuwecken, die Nase zu animieren und sich auf den eigentlichen Genuss einzustellen. Etwas ganz Ähnliches machten auch die beiden Temial-Gründer, als ihre Idee entsteht. Björn Rentzsch und Dr. Sascha Groom, beide seit einigen Jahren bei Vorwerk tätig, sammeln während eines internen Management-Programms vor sechs Jahren Ideen für neues Geschäftspotenzial in Asien. Eine davon: ein moderner Teebereiter in Kombination mit dem Angebot von Tee. „Nach der Abschlusspräsentation der ersten Ergebnisse und Ideen hat uns das Thema nicht mehr losgelassen“, sagt Björn Rentzsch. „Wir mussten sie einfach weiterverfolgen.“
Die internen Gründer haben das richtige Näschen. Doch wie beim ersten Aufguss mit dem Trinken noch gewartet werden muss, so müssen Rentzsch und Groom erst noch Menschen überzeugen und die Welt des Tees genau durchdringen, bevor sie richtig loslegen können. Sie besuchen ein Seminar von Tee-Spezialist Thomas Langnickel-Stiegler. „Er wunderte sich sicherlich über den ungewöhnlichen Besuch von Vorwerk“, erzählt Rentzsch. „Aber er hat uns die internationalen Teetraditionen um einiges näher gebracht“. Heute ist der Teespezialist fester Bestandteil des deutschen Teams von Temial.
Doch die beiden Gründer haben Vorwissen. Ihre Kollegin Ting Gao – heutige Leiterin des chinesischen Temial-Teams – führt sie mit einer kleinen Teezeremonie in der Wuppertaler Vorwerk Lounge in die chinesische Teekultur ein. Und sie wird um Ihre Einschätzung des Vorhabens gebeten. „Danach wollten wir sie nicht wieder gehen lassen und haben sie ins Projektteam aufgenommen“, erinnert sich Rentzsch. Und auch die erste Marktforschung bietet eine wichtige Erkenntnis: „Zunächst hatten wir an eine Lösung analog der erfolgreichen Kaffee-Kapsel-Modelle für den Teemarkt gedacht. Damals gab es noch keine vergleichbare Lösung für Tee“, erzählt Rentzsch. „Doch die Marktforschung hat uns eines Besseren belehrt und wir konzentrierten uns fortan auf die Zubereitung von losem Tee“.