Der Anspruch an Akkus wächst also täglich: Sie sollen platzsparend und leistungsstark sein – und natürlich sicher. Wir haben die Vorwerk Ingenieure sowie Akku-Spezialisten Gerhard Isenberg und Dr. Andres Sauerwald gefragt, was es beim Laden von Akkus zu beachten gilt und wie sich die Technik in Zukunft weiterentwickeln kann.
Herr Isenberg, Herr Dr. Sauerwald, wann haben Sie sich zuletzt ein Smartphone-Ladekabel von Ihren Kollegen leihen müssen?
Dr. Andres Sauerwald: Das liegt schon länger zurück. Mein Smartphone lade ich morgens und abends im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Das reichte bisher meistens aus, um über den Tag zu kommen. Allerdings habe ich den Akku meines vier Jahre alten Smartphones auch schon einmal ausgetauscht.
Gerhard Isenberg: Ich verwende eine kleine Akku-Power-Bank, damit ich unterwegs nicht auf mein Smartphone verzichten muss. Schöner wäre es aber natürlich, wenn das auch ohne zusätzlichen Reserve-Akku funktionieren würde.
Immer wieder stößt man im Netz auf Meldungen, dass angeblich ein neuer Super-Akku erfunden wurde. Wieso laufen unsere Smartphones und Akkuwerkzeuge nicht längst mit diesen Akkus?
Wir beobachten Entwicklungen neuer Batterien auch mit großem Interesse. Allerdings wird in solchen Meldungen oft nur ein Teil der Aspekte angesprochen, die Akkus tatsächlich erfüllen müssen, wenn sie in marktreifen Produkten eingesetzt werden sollen. Die Hersteller bewegen sich hier immer in einem Spannungsfeld von fünf sich zum Teil widersprechenden Anforderungen, namentlich der Sicherheit, der Energiedichte, dem Kostenfaktor, der Leistungsabgabe sowie der Lebensdauer.
Z.B. Lithium-Schwefel-Zellen wurden schon häufig genannt. Diese haben aufgrund ihrer hohen Energiedichte auch tatsächlich eine viel größere Speicherfähigkeit. Andererseits erreichen sie jedoch nur ca. 60 Ladezyklen, was einen Einsatz in einem typischen Consumer-Produkt derzeit noch unmöglich macht.
Wie funktioniert die Akku-Technik denn aktuell – und im Speziellen bei den Produkten von Vorwerk?
Derzeit sind Lithium-Ionen-Akkus die erste Wahl der Hersteller – so auch hier bei uns. Die Technik gibt es bereits seit Anfang der 90er Jahre und wurde damals von Sony in den Markt gebracht, um den Walkman mobil zu betreiben. In der Batterie gibt es einen internen Stromkreis, in welchem Lithium Ionen von der einen Elektrode zur anderen laufen – als Transportweg dient dabei ein flüssiger Elektrolyt.
Die von uns entwickelten batteriebetriebenen Geräte wie der Kobold VR200 Saugroboter werden mit mechanisch besonders robusten zylindrischen Rundzellen von ausschließlich namhaften Zellherstellern ausgestattet. Alle Batterien befinden sich dank einer verbauten Schutzelektronik immer in einem sicheren Zustand und zeichnen sich außerdem durch eine sehr gute Energiedichte bei gleichzeitig hoher Lebensdauer aus.