Amazon kennt unseren Kleidungsstil, Facebook unser persönliches Umfeld und Google liefern wir unser Bewegungsprofil. Herr Hellmann, in welchen Fällen sind Sie bereit, Daten von sich preiszugeben?
Wenn mir ein Service oder eine Dienstleistung angeboten wird, die mir weiterhilft, dann bin ich auch bereit, dafür notwendige Daten von mir preiszugeben. Das kann bedeuten, dass ich zum Beispiel Zeit spare oder die Kommunikation mit meiner Familie erleichtert wird, wie bei WhatsApp. Voraussetzung muss natürlich sein, dass meine Daten ausschließlich für den angegebenen Zweck verwendet werden. Da entscheide ich mich zum Beispiel bei den amerikanischen Anbietern schon sehr bewusst für oder gegen die Nutzung. Eine Furcht um die Sicherheit meiner Daten verspüre ich aber selten.
Als Data Scientist sind Sie ja auch selbst auf die Daten von Kunden angewiesen. Ist die Datenanalyse bei Vorwerk mit den genannten Beispielen vergleichbar?
Ich denke, ein gewichtiger Unterschied ist, dass das Geschäftsmodell von Facebook und Google hauptsächlich auf der Verwertung von Nutzerdaten basiert, also zum Beispiel auf dem Verkauf von zielgerichteter Werbung. Das ist bei uns definitiv nicht der Fall. Den Thermomix® kann man durchaus nutzen, ohne seine Rezept-Vorlieben preiszugeben.
Mit dem Thermomix® Rezept-Portal Cookidoo® bieten wir einen digitalen Service an, in dem Rezept-Empfehlungen an die Vorlieben und an das Kochverhalten unserer Kunden angepasst werden können. Diese Art der Personalisierung funktioniert nur mit entsprechenden Informationen, die uns Kunden zur Verfügung stellen. Diese Daten helfen uns also, das Angebot auf Cookidoo® und auch den Thermomix® selbst ständig zu verbessern, was wiederum unseren Kunden zu Gute kommt.